erschienen in: Das Argument, Hamburg, Nr. 296, 2012, S. 308-310Dass sie eine weitere Mao-Biographie für erforderlich gehalten hat, erklärt Verf. damit, dass sie Mao und seine Zeit »wirklich ernst« nehme. Sie betrachte den Sozialismus in China und in der Welt als »integralen Bestandteil« der Geschichte des 20. Jh., verstehe »Mao und den Maoismus als wesentlich für die Geschichte des chinesischen und des globalen Sozialismus wie auch für die Geschichte der Revolution und der Modernisierung«.

Adolphi 2012: Rezension zu "Mao Zedong and China in the Twentieth-Century World. A Concise History" von Rebecca E. Karl

erschienen in: Das Argument, Hamburg, Nr. 296, 2012, S. 308-310

Dass sie eine weitere Mao-Biographie für erforderlich gehalten hat, erklärt Verf. damit, dass sie Mao und seine Zeit »wirklich ernst« nehme. Sie betrachte den Sozialismus in China und in der Welt als »integralen Bestandteil« der Geschichte des 20. Jh., verstehe »Mao und den Maoismus als wesentlich für die Geschichte des chinesischen und des globalen Sozialismus wie auch für die Geschichte der Revolution und der Modernisierung«, wisse, dass sie damit »im absurden ›Gut-gegen-Böse‹-Schema« als Vertreterin des »Bösen« und »der Tyrannei« verortet werde, und fühle sich dadurch nur um so mehr aufgefordert, gegen solche Vereinfachungen anzugehen. Ihr Buch beschreibe »einen historischen Moment, in dem es möglich war, fundamentale globale Transformation zu denken«, und sie ist »optimistisch«, dass manches von Maos »Philosophie, Leidenschaft und historischer Methode für eine neuerliche Prüfung unserer Gegenwart wiedergewonnen« werden könne (xi f). Ausdrücklich unterbreitet sie damit einen Gegenentwurf zu Jung Changs und Jon Hallidays voluminösem Werk Mao. Das Leben eines Mannes, das Schicksal eines Volkes (2005), dessen »polarisierender Polemik, aufgeheizter Rhetorik und intolerantem Streit« sie nichts abgewinnen kann (ix).