Texte Adolphi

Adolphi 2015: Der rote Sportler. Rezension über ein Buch von Ulla Plener

in: Neues Deutschland vom 12.06.2015

Das Leben der Historikerin Ulla Plener (geb. 1933) ist in allen Fasern mit der Revolution, dem Sozialismus und Antifaschismus verbunden. Seit ihrem Ausscheiden aus dem bezahlten Wissenschaftsbetrieb nach dem Anschluss der DDR an die BRD legt sie davon unablässig Zeugnis ab, u. a. mit Biografien, in denen sie Ziele, Hoffnungen und Kämpfe der kommunistischen Bewegung, aber auch die Verfolgung der Kommunistinnen und Kommunisten durch ihre politischen Gegner sowie durch Stalin in Herz und Hirn berührende Weise spiegelt.

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Über Adolphi 2011: Irmtraud Gutschke: Nur eine Karte im Spiel? Wolfram Adolphi über persönliche Verwicklungen und weltpolitische Zusammenhänge

über Die chinesische Karte in: nd vom 10.03.2011

Auf einer Bank in einer Tokioter U-Bahn-Station sinkt ein Mann zur Seite. Herzinfarkt, wie wir bald erfahren, Deutscher ist er, erst 58 Jahre alt. Später werden Gedichte und ein Romanfragment von Michael Reuter auftauchen, bei einer Frau für Irritationen sorgen – und es werden Fragen bleiben, die er nicht mehr beantworten kann. Eine Figurenkonstellation, die ein probates literarisches Mittel ist, um Offenheit von Handlung und Deutung zu betonen. Und doch ist mit dem Tod ein Abschluss gesetzt, vor dem so manches, was die Zurückgebliebenen...

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Adolphi 2005: Die Weisheit der "Fremden". Rezension über ein Buch von Peter C. Caldwell und eine Würdigung von Jean Mortier

In: Das Blättchen, 14.03.2005, Heft 6

Ohne Fremdsprachen werden sie nicht auskommen, die jüngeren Generationen, wenn sie sich künftig ein Bild machen wollen von der DDR. Denn in Englisch und Französisch ist nachzulesen, was auf Deutsch – jedenfalls gegenwärtig – kaum zu haben ist: der Blick von außen, der die vierzig Jahre Leben des zweiten deutschen Staates nicht in Vorurteile preßt, sondern ernstnimmt – und damit nicht nur Widersprüchlichkeit, Enge, Vielfalt und Buntheit sichtbar werden läßt, sondern auch fruchtbares Erbe für Künftiges.

Eines der Bücher, auf die sich diese These stützt,...

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Adolphi 2004: Das Konsequente Ich. Rezension zu einem Buch von Jens Bisky

in: Das Blättchen, 20.12.2004

Es ist ein exzellent geschriebenes Buch, und es gefällt mir nur mäßig, und beides hat mir Gewinn verschafft. Die Rede ist von Jens Biskys Geboren am 13. August. Der Sozialismus und ich.

Die Erinnerungen und Ansichten eines Mannes vom Jahrgang 1966. Der zehn war, als Biermann aus der DDR verjagt wurde, zwanzig, als das Gorbatschow-Feuer brannte und die SED-Spitze den Löschmeistertrupp gab, und dreiundzwanzig, als Honecker tausenden anderen Dreiundzwanzigjährigen keine Träne nachweinte.

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Adolphi 1990: Sind wir nun weltoffen?

in: Die Weltbühne, Berlin (DDR), Nr. 5/1990 vom 30. Januar 1990, S.132-133

Das ist ein Text mitten aus dem fiebrigen, schlaflosen, so erwartungs- wie sorgenreichen Januar 1990. Beim Schreiben war ich noch Angehöriger der Sektion Asienwissenschaften der Humboldt-Universität. Zwei Wochen später wurde ich völlig überraschend als Seiteneinsteiger zum Vorsitzenden der Berliner PDS gewählt.

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