Texte Adolphi

Adolphi 2008: Peking – drei Jahrzehnte später. Selbstgespräche mit dem Zeitgeist anlässlich eines Wiedersehens mit Chinas Hauptstadt

in: Neues Deutschland, Berlin, 26./27. April 2008, S. 25

Schon die Ankunft ist atemberaubend. Unser Airbus 340 dockt am Terminal 3 des Pekinger Flughafens an, und der ist funkelnagelneu. Ein riesiges, aus zehntausenden flachen, sich kreuzenden Stahlbändern zusammengefügtes und auf einer erstaunlich kleinen Zahl schlanker Säulen ruhendes Dach wölbt sich über die ungezählten Einreiseschalter, über Restaurants und Ladenzeilen. Man wähnt sich unter einer luftig-leichten Bambuskuppel, und eine freundliche Gelassenheit breitet sich aus.

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Über Adolphi 2005: Ein Stein im großen Spiel. Erhard und Helga Scherner über "Chinafieber"

in: Neues Deutschland vom 16.03.2005

Auf dem kleinen japanischen Küstenschiff »Saitsu Maru« landet Paul Kleinert, ein junger deutscher Handelskaufmann, im Januar 1930 im vereisten Hafen von Tientsin an. Beim Sondieren, wie der Handel mit China ausgeweitet werden kann, trifft er auf bekannte und lieber ganz im Hintergrund agierende Leute des Chinageschäfts. Er begegnet chinesischen Regierungsvertretern und Wirtschaftsleuten, Diplomaten und Militärs, eingefleischten Antikommunisten und Demokraten.

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Adolphi 2005: Die Weisheit der "Fremden". Rezension über ein Buch von Peter C. Caldwell und eine Würdigung von Jean Mortier

In: Das Blättchen, 14.03.2005, Heft 6

Ohne Fremdsprachen werden sie nicht auskommen, die jüngeren Generationen, wenn sie sich künftig ein Bild machen wollen von der DDR. Denn in Englisch und Französisch ist nachzulesen, was auf Deutsch – jedenfalls gegenwärtig – kaum zu haben ist: der Blick von außen, der die vierzig Jahre Leben des zweiten deutschen Staates nicht in Vorurteile preßt, sondern ernstnimmt – und damit nicht nur Widersprüchlichkeit, Enge, Vielfalt und Buntheit sichtbar werden läßt, sondern auch fruchtbares Erbe für Künftiges.

Eines der Bücher, auf die sich diese These stützt,...

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Adolphi 2004: Das Konsequente Ich. Rezension zu einem Buch von Jens Bisky

in: Das Blättchen, 20.12.2004

Es ist ein exzellent geschriebenes Buch, und es gefällt mir nur mäßig, und beides hat mir Gewinn verschafft. Die Rede ist von Jens Biskys Geboren am 13. August. Der Sozialismus und ich.

Die Erinnerungen und Ansichten eines Mannes vom Jahrgang 1966. Der zehn war, als Biermann aus der DDR verjagt wurde, zwanzig, als das Gorbatschow-Feuer brannte und die SED-Spitze den Löschmeistertrupp gab, und dreiundzwanzig, als Honecker tausenden anderen Dreiundzwanzigjährigen keine Träne nachweinte.

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Adolphi 1990: Sind wir nun weltoffen?

in: Die Weltbühne, Berlin (DDR), Nr. 5/1990 vom 30. Januar 1990, S.132-133

Das ist ein Text mitten aus dem fiebrigen, schlaflosen, so erwartungs- wie sorgenreichen Januar 1990. Beim Schreiben war ich noch Angehöriger der Sektion Asienwissenschaften der Humboldt-Universität. Zwei Wochen später wurde ich völlig überraschend als Seiteneinsteiger zum Vorsitzenden der Berliner PDS gewählt.

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